Drei Preise glitzern im Neonlicht der Messehalle in Essen. “Wir wurden mit dem Titel „International Grower of the Year 2020“ ausgezeichnet und erhielten außerdem den ersten Preis in den Kategorien „Young Plants“, „Gold Rose“ sowie „Sustainability“, erzählt Robert Kuijf (Foto), Product Specialist bei Anthura, stolz. Mittels MPS-ABC, MPS-GAP sowie MPS-ProductProof zeigt das Unternehmen dem Markt, dass seine Anthurien und Orchideen mit Respekt vor Mensch und Natur kultiviert werden.

„Wenn es um den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln geht, sind Orchideen und Anthurien momentan die saubersten Produkte“, sagt Kuijf, während er strahlend an seinem Messestand zwischen den Anthurien und Orchideen steht.

Vor drei Jahren kam die Orchidee ins Gerede, weil Greenpeace bei einer Stichprobe verbotene Pflanzenschutzmittel fand. „Das war ein Weckruf für den Orchideensektor. Wir müssen dafür sorgen, dass wir beim Thema nachhaltiges Produzieren weiterhin ganz vorne mitspielen. Der niederländische Orchideensektor hat gezeigt, dass er dazu in der Lage ist. Wir haben viel miteinander darüber gesprochen, wie Verbesserungen möglich sind und nun ist die Orchidee eins der nachhaltigsten Produkte.“

Held in der Schweiz
Anthura ist nicht nur in den Niederlanden etabliert, auch in der Schweiz sind viele von diesem Unternehmen hellauf begeistert. Dieses sorgte nämlich dafür, dass die seltene Cypripedium calceolus, eine in der Schweiz heimische wilde Frauenschuh-Orchidee, nicht ausgestorben ist. Diese Pflanze war trotz schwerer Strafen so oft Ziel von illegalem Handel, dass es sie kaum noch gab. Versuche, Pflanzen aus dem Labor auszupflanzen, scheiterten, bis es Anthura gelang, Samen der Wildblumen zu kultivieren. 2018 wurden 3000 wilde Orchideen der Schweizer Natur zurückgegeben. Kuijf: „Als ich letztes Jahr zurückkam, um zu sehen, wie es den Pflanzen geht, schüttelten mir die Menschen in der Schweiz die Hände und hatten dabei Freudentränen in den Augen. Was der Panda für China bedeutet, ist diese Pflanze für die Schweiz.“ Rund 80 % der wilden Orchideen überlebten den Winter.

„Als Dank erhielten wir fünfzig Mutterpflanzen, die wir für die weitere Züchtung und Produktion verwenden“, so Kuijf. Damit werden wilde Orchideen aus der Schweiz legal erhältlich und der illegale Handel wird eingedämmt. „Wir hoffen, unser Wissen in Kürze auch in Deutschland anwenden zu können, denn dort haben sie die gleichen Probleme. Hoffentlich haben wir dort auch Erfolg.“