In den vergangenen Monaten entstand Verwirrung bezüglich der Akzeptanz des Zertifikats MPS-GAP sowie des GGN-Labels im internationalen Handel. MPS-GAP ist mit GLOBALG.A.P. gebenchmarkt und erfüllt die Anforderungen der Floriculture Sustainability Initiative (FSI). In der letzten Zeit fanden Gespräche mit GLOBALG.A.P. über das GGN-Label und MPS-GAP statt. Das Ergebnis: Mit dem Zertifikat MPS-GAP ist es weiterhin möglich, den Einzelhandel im In- und Ausland zu beliefern. Wie dies funktioniert, erläutert Herr Remco Jansen, Commercial Manager von MPS, in diesem Interview. Weiter unten sehen Sie, wie die Lösung in der Praxis aussieht.
Remco Jansen, Commercial Manager MPS
Seit wann gibt es MPS-GAP?
MPS-GAP gibt es inzwischen seit über 20 Jahren. Es war das erste Schema, das damals mit GLOBALG.A.P. gebenchmarkt wurde. Unsere Beziehung zu GLOBALG.A.P. reicht also viele Jahre zurück.
Was bedeutet es, wenn ein Schema wie hier MPS-GAP gebenchmarkt wird?
Wenn ein Schema mit einem anderen Schema gebenchmarkt wird, dann ist das gebenchmarkte Schema mit dem Original mindestens gleichwertig. In diesem Fall ist MPS-GAP deshalb mit GLOBALG.A.P. gleichwertig. Flowers & Ornamentals. All diesen Gärtnern wird neben einer MPS-Nummer auch eine GGN-Nummer von GLOBALG.A.P. zugewiesen. Sie werden auch in der MPS- und der GLOBALG.A.P.-Datenbank aufgenommen.
Warum wählen Gärtner MPS-GAP?
Oft entscheiden sich Kunden für MPS-GAP, da sie bereits MPS-ABC haben. Es ist natürlich übersichtlich, die Zertifikate beim selben Unternehmen zu beziehen. Wir sind ein Unternehmen, das seinen Ursprung im niederländischen Zierpflanzensektor hat, mit dem sich viele Gärtner vertraut fühlen. Überdies werden mit einem MPS-GAP-Zertifikat die Anforderungen sowohl des Einzelhandels als auch der Floriculture Sustainability Initiative (FSI) erfüllt.
GLOBALG.A.P. besitzt auch ein GGN-Label. Wie funktioniert das Label?
Das GGN-Label ist ein Verbraucherlogo von GLOBALG.A.P., das Gärtner, die über ein MPS-GAP-Zertifikat verfügen, nutzen können. Das Label muss für Transparenz in der Kette sorgen: Der Verbraucher kann erkennen, woher ein Produkt kommt. Mit der Einführung des GGN-Labels hat GLOBALG.A.P. auch die Anforderungen und die Vergütungsentrichtung an GLOBALG.A.P. geändert. Der Vergütungsfestbetrag von 100 € wurde von GLOBALG.A.P. durch eine arealabhängige Vergütung ersetzt. Außerdem müssen Gärtner momentan zusätzliche Anforderungen erfüllen. In diesem Jahr zahlen alle mit einem MPS-GAP-Zertifikat für die Nutzung des GGN-Labels, auch wenn es nicht genutzt wird.
Welchen Standpunkt nimmt MPS diesbezüglich ein?
MPS ist nicht damit einverstanden, dass MPS-GAP-zertifizierte Unternehmen, die das GGN-Label nicht nutzen, dafür zahlen müssen. Wir sind auch nicht damit einverstanden, dass Unternehmen, die bereits ein Sozialzertifikat haben, auch noch die GRASP-Anforderungen erfüllen müssen. Aus diesem Grund haben wir gemeinsam mit GLOBALG.A.P. und FSI eine Lösung gesucht.
Wie sieht diese Lösung aus?
Ab 1. Januar 2021 können Produzenten mit einem MPS-GAP-Zertifikat wählen, ob sie das GGN-Label verwenden oder nicht. Nur Gärtner, die das GGN-Label verwenden, müssen dafür zahlen. Wenn also kein Gebrauch vom GGN-Label gemacht wird, muss dafür auch nicht gezahlt werden.
Die Bedingung, dass man auch noch die GRASP-Anforderungen erfüllen muss, entfällt, wenn das Unternehmen MPS-SQ-zertifiziert ist.
Wenn ein Gärtner beschließt, das GGN-Label zu verwenden, wird der diesbezügliche Vertrag direkt zwischen GLOBALG.A.P. und dem Gärtner geschlossen. Dasselbe gilt für die Inrechnungstellung der Vergütung für das GGN-Label (info@ggn.org). Die Gärtner, die das betrifft, wurden bereits von GLOBALG.A.P. informiert.